Person
Die Transformation zu einer Nachhaltigen Entwicklung ist die dringendste Aufgabe des aktuellen Jahrzehnts und die wichtigste Aufgabe des Jahrhunderts. Sie erfordert Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. DIese Veränderungen in den Organisationen müssen aber durch Menschen erreicht werden – durch uns alle.
Der Einstieg in eine Nachhaltige Entwicklung und in Veränderungen sind immer die persönliche Einstellung und das Verhalten. Die Einstellung ist die Basis, das Verhalten ist sichtbar und wirksam.
Beim Verhalten geht es nicht um Verzicht, sondern um die vielen Möglichkeiten die wir haben und die wir im Rahmen dieses Blogs betrachten wollen. Die Spannweite reicht vom Konsum über Aktionen bis zur Kommunikation. Wir wollen dies anhand einer Liste von Schlagworten festmachen, die alle mit P beginnen. Auslöser dafür waren die triple Bottom Line People- Planet -Prosperity ergänzt um zwei weitere Zielbereiche der Agenda 2030 Peace und Partnership. Der sechste Bereich, der mir wichtig ist und implizit in der Nachhaltigkeit drinsteckt ist die Permanence, das zukunftsorientierte Denken und Handeln.
Den Einstieg bildet die Person. Jedes Handeln und Denken für eine Nachhaltige Entwicklung geht von uns als Person aus. Dabei geht es um das Erkennen von Problemen und Handlungsmöglichkeiten. Wir reden hier nicht nur über direkte Einsparungen, sondern vor allem darum, sich im privaten, beruflichen und ehrenamtlichen Bereich für zukunftsfähige Entscheidungen einzusetzen – also einen positiven Handabdruck zu erreichen.
Nachhaltiges Handeln als Person (private) in Konsum und Investition ist wichtig, auch im Sinne der Glaubwürdigkeit. Aber Wirkungen entfalten wir im Beruf, in der Öffentlichkeit und im Ehrenamt; durch unsere Kommunikation und als Teilhabende an demokratischen Prozessen.
Zwei Begriffe begleiten die Nachhaltigkeitsdebatte immer wieder, vor allem aus Sicht der Kritiker: Verzicht und Verbote. Es sind zwei Seiten derselben Medaille, da sie die persönlichen Bedürfnisse mit der Globalen Entwicklung zusammenbringen. Die Brundtland-Definition sagt, dass jeder Mensch seine Bedürfnisse befriedigen können soll. Aber was sind legitime Bedürfnisse? Ein SUV? Ein Privatjet? Billigfleisch für alle? Eine Elefantenjagd? Zweistellige Renditen ohne Risiko? Kinderpornos? Ghandi hat dazu gesagt: The World has enough for everybody’s needs but not for everybody´s greed. Die Menschen müssen zu einer neuen Definition von Wohlstand kommen. Dies kann durch Bildung oder durch Regulierung erfolgen.
Professor Ulrich Holzbaur
Buchautor von Nachhaltige Entwicklung -Der Weg in eine lebenswerte Zukunft